BARFen Hundefütterung mit Fleisch, Obst & Gemüse

BARFen Hund Titelbild

Das BARFen (biologisch artgerechtes rohes Futter) erfreut sich immer größerer Beliebtheit unter Hundebesitzern. Dabei handelt es sich um eine Ernährungsform, die auf die Fütterung von rohem Fleisch, Innereien, Knochen sowie Obst und Gemüse setzt.

Ziel ist es, die Ernährung des Hundes möglichst natürlich und artgerecht zu gestalten. In diesem Blogartikel erfährst du alles Wichtige rund ums BARFen und wie du deinen Hund gesund und ausgewogen mit dieser Methode ernähren kannst.

Was ist BARFen?

BARFen leitet sich aus dem Englischen „Bones And Raw Food“ ab, was übersetzt „Knochen und rohes Futter“ bedeutet. Allerdings führt der Begriff „BARFen“ manchmal zu Missverständnissen, insbesondere bei Menschen, die des Englischen mächtig sind. Das englische Verb „to barf“ bedeutet nämlich „sich übergeben“. Dieser sprachliche Unterschied sorgt gelegentlich für Verwirrung, hat aber nichts mit der eigentlichen Bedeutung des Begriffs im Kontext der Hundeernährung zu tun.

Warum entscheiden sich viele Hundebesitzer fürs BARFen?

Ein häufiger Grund, warum sich Hundebesitzer für das BARFen entscheiden, sind gesundheitliche Probleme ihrer Vierbeiner. Allergien, Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Zutaten im industriellen Hundefutter sowie Gewichts- und Verdauungsprobleme lassen viele Halter nach alternativen Ernährungsformen suchen. Das BARFen bietet hierbei die Möglichkeit, die Nahrung individuell auf die Bedürfnisse des Hundes abzustimmen, was oft zu einer Linderung der Symptome führt.

Wie fange ich richtig an mit dem BARFen beim Hund?

Beim BARFen ist es entscheidend, die Futterration so zusammenzustellen, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält. Dazu gehört eine ausgewogene Mischung aus Muskelfleisch, Innereien, Knochen, Gemüse und Obst. Wichtig ist, die Mengenverhältnisse genau abzustimmen, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Ein allgemeiner Richtwert ist, dass der Hund etwa 2-3% seines Körpergewichts an Futter pro Tag benötigt. Je nach Aktivitätslevel und individuellem Stoffwechsel kann dieser Wert jedoch variieren.

Tipps für eine erfolgreiche Umstellung deines Hundes

Die Umstellung deines Hundes auf das BARFen sollte schrittweise und behutsam erfolgen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden und den Hund an die neue Ernährungsform zu gewöhnen. Hier sind einige Tipps, die dir dabei helfen können:

1. Fastentag einlegen:

Bevor du mit dem BARFen beginnst, ist es ratsam, deinem Hund einen Fastentag zu gönnen. Das gibt dem Verdauungstrakt die Möglichkeit, sich zu entleeren und sich auf die neue Nahrung vorzubereiten.

2. Rationen auf mehrere kleine Mahlzeiten verteilen:

Gerade in der Anfangsphase ist es sinnvoll, die tägliche Futtermenge auf mehrere kleine Mahlzeiten zu verteilen. Das entlastet den Magen-Darm-Trakt und hilft dem Hund, sich besser an die neue Nahrung zu gewöhnen.

3. Mit Hähnchenfleisch und gedünstetem Gemüse beginnen:

Der Einstieg ins BARFen gelingt am besten mit leicht verdaulichen Lebensmitteln wie Hähnchenfleisch in Kombination mit gedünstetem Gemüse. Hähnchenfleisch ist mager und gut verträglich, während gedünstetes Gemüse den Magen schont und leicht verdaulich ist.

4. Neue Zutaten langsam und schrittweise einführen:

Um Unverträglichkeiten zu vermeiden, solltest du neue Zutaten nach und nach in den Speiseplan deines Hundes integrieren. So kannst du beobachten, wie dein Hund auf die neuen Nahrungsmittel reagiert und eventuelle Unverträglichkeiten frühzeitig erkennen.

Was du beim BARFen beachten solltest?

Welches Fleisch ist ideal fürs BARFen beim Hund?

Für das BARFen beim Hund eignen sich verschiedene Fleischsorten. Besonders beliebt sind Rind, Geflügel (Huhn, Pute), Lamm und Wild. Auch Fisch kann gelegentlich gefüttert werden, da er wertvolle Omega-3-Fettsäuren liefert. Wichtig ist, dass das Fleisch frisch ist und eine gute Qualität aufweist. Schweinefleisch sollte in rohem Zustand aufgrund des potenziellen Risikos des Aujeszky-Virus nicht verfüttert werden.

BARFen Hund Fleisch

Wichtige Mineralstoffe beim BARFen des Hundes

Mineralstoffe und Spurenelemente sind essenziell für die Gesundheit deines Hundes. Calcium und Phosphor spielen eine zentrale Rolle für die Knochenbildung, während Zink und Selen wichtig für das Immunsystem sind. Diese Nährstoffe sollten durch eine ausgewogene Fütterung von Knochen (als Calciumquelle), Gemüse und speziellen Ergänzungsmitteln abgedeckt werden. Ein Mangel oder ein Übermaß kann gesundheitliche Probleme verursachen, daher ist die richtige Dosierung entscheidend.

Obst und Gemüse, das dein Hund fressen darf

Neben Fleisch spielen auch Obst und Gemüse eine wichtige Rolle beim BARFen, da sie Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe liefern. Einige der Obstsorten, die du deinem Hund bedenkenlos füttern kannst, sind Äpfel, Bananen, Beeren, Mangos und Melonen. Diese Früchte sind nicht nur lecker, sondern auch reich an wertvollen Nährstoffen. Bei Gemüse sind Brokkoli, Karotten, Kürbis, Mais, Spinat und Zucchini besonders empfehlenswert. Sie liefern wichtige Vitamine und unterstützen die Verdauung deines Hundes.

BARFen Hund Gemüse

Was du beim BARFen vermeiden solltest?

Trotz der Vielfalt an Lebensmitteln, die für Hunde gesund sind, gibt es auch einige, die du beim BARFen unbedingt vermeiden solltest. Dazu gehören Avocados, die eine für Hunde giftige Substanz namens Persin enthalten. Tomaten und Hülsenfrüchte wie Bohnen können Verdauungsprobleme verursachen und sind daher ebenfalls nicht geeignet.

Wichtig zu wissen

Besonders gefährlich für deinen Hund sind Zwiebeln, die Schwefelverbindungen enthalten, die zu Blutarmut führen können. Daher ist es wichtig, genau zu wissen, welche Lebensmittel sicher sind und welche nicht.

Die Nachteile von BARFen beim Hund

Trotz der vielen Vorteile bringt das BARFen auch einige Risiken mit sich. Eines der größten Probleme ist die potenzielle Gefahr von bakteriellen Infektionen wie Salmonellose, die durch den Umgang mit rohem Fleisch sowohl den Hund als auch den Menschen betreffen können. Ein weiteres Risiko ist, dass Knochen, die beim BARFen oft gefüttert werden, splittern können und dadurch Verletzungen im Maul oder Verdauungstrakt verursachen. Außerdem kann ein unkontrolliertes BARFen bei jungen Hunden zu einem zu schnellen Wachstum führen, was später zu Problemen mit den Knochen und Gelenken führen kann.

Wann ist BARFen für den Hund nicht geeignet?

Es gibt bestimmte Situationen, in denen das BARFen beim Hund nicht empfohlen wird. Dazu gehören schwere Erkrankungen wie Nieren- oder Leberprobleme, bei denen die Proteinzufuhr reduziert werden muss. Auch bei Welpen und sehr alten Hunden ist besondere Vorsicht geboten, da ihre Verdauung empfindlicher sein kann. In solchen Fällen ist es ratsam, sich von einem Tierarzt beraten zu lassen.

Teil-BARFen: Wie oft sollte man den Hund BARFen?

Teil-BARFen ist eine Möglichkeit für Hundebesitzer, die den Übergang zum BARFen langsam angehen möchten oder ihrem Hund Abwechslung bieten wollen. Dabei wird eine Mahlzeit des Tages durch ein BARF-Menü ersetzt, während die andere aus konventionellem Futter besteht. Auch beim Teil-BARFen ist es wichtig, auf eine ausgewogene Nährstoffzufuhr zu achten. Viele Hundebesitzer füttern zweimal täglich, können aber auch eine der Mahlzeiten als BARF-Mahlzeit gestalten.

Fazit

Das BARFen für Hunde bietet eine natürliche und gesunde Alternative zu industriellem Hundefutter. Es erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und ein grundlegendes Verständnis für die Ernährungsbedürfnisse von Hunden. Wer bereit ist, sich mit der Materie auseinanderzusetzen und die nötige Zeit zu investieren, kann durch das BARFen zur Gesundheit und Lebensqualität seines Hundes beitragen.

Wenn du darüber nachdenkst, deinen Hund zu BARFen, empfiehlt es sich, sich umfassend zu informieren und schrittweise vorzugehen. So kannst du sicherstellen, dass dein Vierbeiner die bestmögliche Ernährung erhält.

Bildquelle: Pixabay

FAQ zu BARFen beim Hund

Warum sind viele Tierärzte gegen das BARFen beim Hund?

Viele Tierärzte stehen dem BARFen kritisch gegenüber, da sie häufig mit unausgewogenen Futterrationen und daraus resultierenden Mangelerscheinungen konfrontiert werden.

Ein weiterer Punkt ist das Risiko von bakteriellen Infektionen durch den Umgang mit rohem Fleisch. Zudem befürchten einige Tierärzte, dass die Futterzusammenstellung durch Laien oft nicht den individuellen Bedürfnissen des Hundes gerecht wird. Es ist daher wichtig, sich gründlich zu informieren und bei Unsicherheiten professionelle Beratung einzuholen.

Was kostet BARFen beim Hund pro Monat?

Die Kosten für das BARFen können je nach Region, Fleischquelle und den spezifischen Bedürfnissen des Hundes stark variieren. Im Durchschnitt liegen die monatlichen Kosten für einen mittelgroßen Hund bei etwa 50 bis 100 Euro. Dabei spielen die Qualität und Herkunft des Fleisches eine große Rolle. Obwohl BARFen auf den ersten Blick teurer erscheinen mag als herkömmliches Futter, kann es langfristig durch die bessere Gesundheit und geringere Tierarztkosten ausgeglichen werden.

Ist BARFen immer rohes Fleisch?

Ja, beim BARFen beim Hund wird hauptsächlich rohes Fleisch verwendet. Neben rohem Fleisch gehören auch rohe Innereien, Knochen sowie rohes Obst und Gemüse zu einer typischen BARF-Mahlzeit. Das Ziel des BARFens ist es, die natürliche Ernährungsweise von Hunden nachzuahmen. Gekochte oder verarbeitete Lebensmittel werden beim klassischen BARFen in der Regel nicht eingesetzt, da beim Kochen wichtige Nährstoffe verloren gehen können.

Was ist besser für den Hund: Rohes oder gekochtes Fleisch?

Rohes Fleisch entspricht eher der natürlichen Ernährung von Hunden und enthält alle Nährstoffe in ihrer ursprünglichen Form. Es kann jedoch ein erhöhtes Risiko für bakterielle Infektionen wie Salmonellose mit sich bringen. Gekochtes Fleisch ist meist leichter verdaulich und sicherer in Bezug auf Keime, verliert aber beim Kochen einige Nährstoffe. Ob rohes oder gekochtes Fleisch beim BARFen besser ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen des Hundes und den Vorlieben des Halters ab. Wichtig ist, dass die gesamte Ernährung ausgewogen und gesund ist.

Ist BARFen schwer verdaulich?

Für die meisten Hunde ist BARFen gut verdaulich, insbesondere wenn die Umstellung auf BARFen beim Hund schrittweise erfolgt und auf die spezifischen Bedürfnisse des Hundes abgestimmt wird. Rohes Fleisch, das nicht zu fett ist, wird in der Regel gut verdaut. Einige Hunde benötigen jedoch eine Eingewöhnungszeit, vor allem wenn sie zuvor nur Trocken- oder Dosenfutter erhalten haben. Es ist wichtig, auf die Verdauung deines Hundes zu achten und bei Problemen die BARF-Ernährung entsprechend anzupassen.

Ist BARFen beim Hund gesünder als Trockenfutter?

Das hängt von den individuellen Bedürfnissen deines Hundes und der Qualität des Futters ab. BARFen beim Hund bietet den Vorteil, dass es eine frische und unverarbeitete Ernährung ermöglicht, die auf die natürlichen Bedürfnisse des Hundes abgestimmt ist.

Viele Halter berichten von positiven Effekten wie einem glänzenderen Fell, besserer Gesundheit und weniger Allergien. Allerdings erfordert BARFen eine sorgfältige Planung, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Trockenfutter ist oft bequemer und besser ausgewogen, enthält jedoch mehr Zusatzstoffe und weniger frische Inhaltsstoffe. Beide Methoden können gesund sein, wenn sie richtig umgesetzt werden.

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